Unsere Kinder verbringen sehr viel Zeit in der Schule. Deshalb ist die Schule mehr als nur ein Ort, in dem Wissen vermittelt wird. Die Schule ist auch ein Ort, in dem Freundschaften geknüpft werden, Kultur und Sport wichtige Elemente sind. Schule ist ein Lebensraum. Wir brauchen Freiräume durch mehr Verantwortung, Kompetenzen und Vertrauen für die Bildungseinrichtungen vor Ort, damit sie diesen Lebensraum auf die Schüler abstimmen können. Die Leine der Kultusminister muss länger werden und in eine rahmensetzende Beratungsfunktion übergehen. Hier bietet die eigenverantwortliche Schule beste Möglichkeiten. Die Schule muss als Lebensraum für Schüler, Lehrer und Eltern verstanden werden. Damit das gelingt, braucht es ein Miteinander aller. Entscheidungen über die Gestaltung der Schule gehören aus meiner Sicht deshalb genauso zu den Aufgaben der Schulfamilie wie auch die Auswahl von Lehrern.
Die Bedürfnisse des modernen Lernens haben gezeigt, dass Raumkonzepte für erfolgreiches und motivierendes Lernen von großer Bedeutung sind. Teamfähigkeit, Kommunikaktion, Gestaltung gelingen in offenen Lernräumen besser als in einem eng definierten Klassenraum. Der Einsatz von digitalen Medien muss in der gesamten Schule möglich sein, nicht nur in einzelnen Zimmern. Schule soll ein Lebensraum sein, der Spaß macht am Lehren und Lernen.
Deshalb ist es so wichtig, dass bei Neubauten oder Renovierungen an die Bedürfnisse des Lernraumkonzeptes gedacht wird. Meiner Erfahrung nach müssen Schulleitungen und Elternvertretungen schon in der Planungsphase eingebunden werden, damit ein Lernhauskonzept gelingt.