Kommunen brauchen Lösungen für kontaminierte Böden
Die Entsorgung von kontaminierten Böden bereitet den Kommunen große finanzielle Lasten. Sie müssen den Aushub wasser- und luftdicht zwischenlagern, beproben und anschließend gemäß Vorgabe entsorgen. „Die Verzögerungen und die Bürokratie rund um das Zwischenlagern sind das eine, aber viel schlimmer sind die Entsorgungskosten, wenn der Aushub zu keiner Verwertungsmaßnahme oder Deponie in der Umgebung gebracht werden kann, sondern außerhalb Bayerns entsorgt werden muss.“, beschreibt Vize-Landrätin Britta Hundesrügge, Kreis- und Gemeinderätin, das Problem. Mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Lukas Köhler haben sie und Kreistags-Fraktionschef Willi Boneberger das Unternehmen econ industries besucht. Die Starnberger wurden 2018 vom Freistaat Bayern mit dem Exportpreis des Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet und verfügen über eine Technologie, mit der Boden mit hohen Kontaminationswerten kostengünstig in Bayern recycelt werden könnte.
Dabei werden in einem Vakuumverfahren die Schadstoffe verdampft und somit vom Boden getrennt, so dass der gereinigte Boden anschließend wiederverwendet werden kann. Am Ende bleiben von einer Tonne Boden meist nur wenige Gramm Schadstoffe übrig, die kostengünstig entsorgt werden können. Das Problem für Kommunen und Industrie liegt aktuell darin, dass Bayern über keine thermischen Behandlungsanlagen für hochkontaminierte Böden verfügt. Daher müssen diese in zugelassene Anlagen in andere Bundesländer oder z.T. sogar bis nach Holland transportiert werden, was lange Transportwege und damit Kosten für die Kommunen verursacht. „Uns ist klar, dass unsere Lösung für Bayern gegenüber den Behandlungsanlagen sofort wettbewerbsfähig sein muss, um akzeptiert zu werden.“ so der econ Geschäftsführer Reinhard Schmidt. „Entscheidend für die Zukunft ist aber, dass bei tendenziell steigenden Umweltauflagen, knapper werdendem Deponieraum und Einflüssen der CO2-Bepreisung auf Transporte die Entsorgungskosten für kontaminierte Böden weiter erheblich steigen werden. Da würde eine lokale Lösung mit Behandlungsalternativen in Bayern Planungssicherheit und Kostenersparnisse bringen.“
Das Problem, warum das Technologieunternehmen, das weltweit tätig ist, gerade in der Heimat noch nicht aktiv werden kann, liegt in einem komplizierten Genehmigungsverfahren und der in Bayern bundesweit einmaligen Monopolisierung der Entsorgung gefährlicher Abfälle durch ein mehrheitlich dem Freistaat gehörendes Unternehmen. Jetzt schaltet sich der umweltpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Dr. Lukas Köhler, in die Debatte ein. Er sieht hier dringenden Handlungsbedarf und weiß auch schon, wie er helfen kann. „Mit neuen Ansätzen können wir alte Probleme lösen und gleichzeitig der Umwelt und den kommunalen Haushalten einen Dienst erweisen - man muss nur wollen. Technologieoffeneinheit in allen Bereichen, anders können wir die Welt von morgen nicht gestalten.“